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Hymn score of: Aus dir selber strebst du nur vergebens - Ruhe in Gott (Carl Johann Philipp Spitta/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 144

Aus dir selber strebst du nur vergebens - Ruhe in Gott
(Carl Johann Philipp Spitta/Johannes Thomas Rüegg)

Ruhe in Gott.

1. Aus dir selber strebst du nur vergebens,
  Licht zu schöpfen, Friede, Freud' und Glück,
darum zu der Quelle deines Lebens
  eile du, zu deinem Gott, zurück.
Dahin, wo dein Leben angefangen,
dahin richte Sehnsucht und Verlangen,
  deine Seele findet dann erst Ruh,
  wendet sie sich ihrem Schöpfer zu. PDF - Midi

2. Aber ach, du kannst nicht zu ihm gehen,
  denn du siehst wie eine Scheidewand
zwischen ihm und dir die Sünde stehen.
  Sieh, da reicht dir liebevoll die Hand
dein Erlöser, hebt dich voll Erbarmen
auf zu Gott mit seinen Liebesarmen,
  der die mächt'ge Scheidewand zerschlug,
  als der Mittler deine Sünde trug.

3. Sieh, so gab dein Schöpfer dir das Leben,
  und dein Heiland gibt dir's noch einmal;
und es will dein Gott noch mehr dir geben,
  einen Führer durch dies finstre Tal,
seinen heilgen Geist, den Geist der Wahrheit,
der dem Herzen Ruh, dem Geiste Klarheit,
  Kraft und Trieb zu allem Guten gibt,
  und dich lehrt, wie dich der Vater liebt.

4. Und nun bist du zu der Lebensquelle
  umgekehrt, und durch den Flor der Zeit
sehen deine Blicke freudenhelle
  in die wonnevolle Ewigkeit;
fühlst dich selig und mit Gott versöhnet,
siehst dich mit Barmherzigkeit gekrönet,
  und genießest in des Lebens Streit
  schon in Hoffnung deine Seligkeit.

5. Darum suchst du Ruhe, such sie nimmer
  weder in dir selbst, noch in der Welt,
solch ein Suchen macht die Unruh schlimmer,
  ist mit tausendfachem Weh vergällt;
solch ein Suchen macht wohl matt und müde,
aber ist ein müder Schlaf denn Friede?
  Glaubst du, dass ein Mensch, vom Schlafe matt,
  schlafend schon die Ruh gefunden hat?

6. Bett ein Kindlein in die weichste Wiege,
  wieg es ein mit Sang und Spiel und Lust;
aber siehe, ob's nicht sanfter liege,
  stiller schlummre an der Mutter Brust.
Wo's den ersten Lebenstrank gefunden,
will es, müde, schlafen, krank, gesunden. –
  Seele, wende deinem Gott dich zu,
  nur in ihm ist für dich wahre Ruh.

Carl Johann Philipp Spitta, Psalter und Harfe, 39-41.

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