Christ My Song - 1574
Du bist so gut, du bist so nahe!
(Carl August Döring/Johannes Thomas Rüegg)
Du bist so gut, du bist so nahe!
1. Du bist so gut, du bist so nahe,
wie oft hast du mein Herz erquickt!
O wenn auf dich die Seele sahe,
hast du sie huldvoll angeblickt;
wer glaubend sich zu dir gewandt,
dem wird noch Licht und Trost gesandt. PDF - Midi
2. Als tief ich meine Schuld verfluchte,
da mich mein eignes Herz verdammt;
als ich dich sehnend, seufzend suchte,
von tiefer Reue Glut durchflammt:
da kam dein Fried in meine Brust,
da strömt ins Herz mir Trost und Lust.
3. Wie viel hab ich von dir empfangen,
wie wusstest du mein Herz zu ziehn!
O du, mein Heil und mein Verlangen,
für dich nur will ich ewig glühn.
Gott, mache ganz ergeben mich,
demütig, innig, lauterlich!
4. O dass ich nur dir treuer wäre!
O liebt ich herzlich dich allein!
O lebt ich einzig dir zur Ehre:
wie hochbeseligt würd ich sein!
Gott schaff ein reines Herz in mir,
dass du in mir seist, ich in dir!
5. Mein Leben sei in dir verborgen;
leb ich in dir, hab ich genug.
Einst schwebt zum ewig lichten Morgen
der nun entbundnen Seele Flug.
Ich hoffe froh, ich bleibe still;
das Kind will, was der Vater will.
6. Wie vieles wirst du dort erst geben,
wenn du dereinst, du ganz allein,
in jenem selgen Liebeleben
mir wirst mein Eins und Alles sein!
Mein jetzig Glück ist Unterpfand
vom Heil im bessern Vaterland.
Carl August Döring, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 515.