Christ My Song - 1693
Zu dir will ich mich froh erheben
(Peter Friedrich Engstfeld/Johannes Thomas Rüegg)
Zu dir will ich mich froh erheben.
1. Zu dir will ich mich froh erheben,
zu dir, mein Gott, ins hohe Heiligtum,
durch dich will ich mich neu beleben,
und ewig preisen deines Namens Ruhm.
Du selbst hast mir den Weg zu dir gebahnt;
ich freu mich eines Glückes, nie geahnt. PDF - Midi
2. Ein Glück hast du mir zubereitet,
ein Glück, das diese Welt nicht fassen kann:
ach, wenn der Geist zu dir mich leitet,
dann fängt mein Innres laut zu jauchzen an;
dann fühl ich meiner Kindschaft hohes Recht,
die Neugeburt aus göttlichem Geschlecht.
3. Wo blühet diese Seelenwonne?
Und wo bereitest du mir dieses Glück?
Nicht um mich her, nicht in der Sonne,
nicht über'n Sternen suchet dich mein Blick:
nein, du Dreieiniger, zu deinem Haus
erkorst du, Gnädiger, mein Herz dir aus.
4. Drum lebt der Himmel mir im Herzen,
denn dich, mein Herr und Gott, dich find ich hier,
trotz Jammer, Kummer, Not und Schmerzen
bin ich voll Fried und Freude, Gott, in dir.
Und kehr ich stille in mich selbst hinein,
so muss ich ja, du Höchster, bei dir sein.
5. Da find ich meinen Hausgenossen,
und traulich wechselt himmlisches Gespräch.
Und schonend horchst du, unverdrossen,
erzähl ich dir vom harten Lebensweg.
Und deine Liebesblicke, wunderbar!
sie machen deinen Rat mir hell und klar.
6. Wie soll ich deiner Gnade danken?
Welch Glück, welch Erdenglück könnt größer sein!
Mich fesseln nicht der Erde Schranken,
der Bund mit dir ist ewig fest und rein.
Ich rufe, Herr! du leihest mir dein Ohr,
und ziehst in deine Nähe mich empor.
Peter Friedrich Engstfeld, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 516.