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Hymn score of: Quelle der Vollkommenheiten (Balthasar Münter/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1785

Quelle der Vollkommenheiten
(Balthasar Münter/Johannes Thomas Rüegg)

Quelle der Vollkommenheiten.

1. Quelle der Vollkommenheiten,
  Gott, mein Gott, wie lieb ich dich!
Und mit welchen Seligkeiten
  sättigt deine Liebe mich!
Seel und Leib mag mir verschmachten;
hab ich dich, werd ich's nicht achten.
  Mir wird deine Lieb allein
  mehr als Erd und Himmel sein. PDF - Midi

2. Denk ich deiner: wie erhebet
  meine Seele sich in mir!
Wie getröstet, wie belebet
  fühl ich mich, o Gott, von dir!
Jeder Blick auf deine Werke,
deine Güte, deine Stärke,
  wie entledigt er mein Herz
  von Bekümmernis und Schmerz.

3. Floss mir nicht aus deiner Fülle
  tausendfache Wohltat zu?
Das ich ward, das war dein Wille;
  dass ich noch bin, das machst du!
Dass ich denke, dass ich wähle,
dafür dankt dir meine Seele;
  dankt dir, dass sie dich erkennt,
  und dich ihren Vater nennt.

4. Du erkauftest vom Verderben
  mich durch deinen Sohn, o Gott!
Ließest den Gerechten sterben;
  mir zum Leben ward sein Tod.
Ewig dort mit ihm zu leben,
hast du mir durch ihn gegeben;
  ewig deiner mich zu freun,
  und von dir geliebt zu sein.

5. Sollt ich dich nicht wieder lieben,
  der du mich zuerst geliebt?
Der mit mehr als Vatertrieben
  so unendlich mich geliebt?
Könnt ich ruhig hier auf Erden
ohne deine Liebe werden?
  Ohne sie nach dieser Zeit
  würdig sein der Seligkeit?

6. Heil mir, dass ich es empfinde,
  wie so liebenswert du bist;
dass mein Herz vom Hass der Sünde,
  die dich hasst, durchdrungen ist;
dass auf dein Gebot ich achte
und es zu erfüllen trachte!
  Heil mir! Du verbirgest nicht
  einst vor mir dein Angesicht!

7. Noch lieb ich dich unvollkommen;
  meine Seel erkennt es wohl.
Dort, im Vaterland der Frommen,
  lieb ich dich, Herr, wie ich soll.
Ganz werd ich dort deinen Willen
kennen, ehren und erfüllen.
  Gib mir dann vor deinem Thron
  der vollkommnern Liebe Lohn.

Balthasar Münter, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 648.

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