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Hymn score of: Woher, woher, mein Schöpfer doch (Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1991

Woher, woher, mein Schöpfer doch
(Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/
Johannes Thomas Rüegg)

Woher, woher, mein Schöpfer doch.

1. Woher, woher, mein Schöpfer doch,
  bist du ein Kindlein worden?
Wie? trittst du König groß und hoch
  nun in der Bettler Orden?
O wahrer Gott, o Gottes Sohn,
verlässest du des Himmels Thron
  und wirst ein Mensch auf Erden?

2. Ja, trägt dich denn Mariens Schoß?
  Umhüllen dich die Leinen?
Und du bist unbegreiflich groß,
  wirst hier zu einem Kleinen
und liegest hier im Krippelein?
Wie geht das zu? Wie kann das sein?
  Vernunft, Vernunft, hier schweige!

3. Denn ich weiß Gottes Allmacht ja,
  was er will, muss geschehen,
wenn er gebeut, so steht es da,
  das musste auch so gehen.
Wir waren in der größten Not,
uns hätten Satan, Höll und Tod,
  wie er getan, verschlungen.

4. Da jammerte Gott unser Schmerz,
  ob wir gleich seine Feinde;
er teilete mit uns sein Herz,
  gab Jesus uns zum Freunde.
Der wurde nun ein Menschenkind,
damit er aller Menschen Sünd
  durch seinen Tod könnt büßen.

5. O was beweget dich doch so,
  dass du nicht mehr kannst bleiben
in deinem Reich, mein A und O?
  Was muss dich zu uns treiben?
Ich weiß es wohl, ich weiß es wohl:
die Liebe tut es, der du voll;
  o Liebe, Liebe, Liebe!

6. Nun ist die Zeit erfüllet gar,
  darauf die Schar der Frommen
gehoffet so viel hundert Jahr.
  Die Zeit, die Zeit ist kommen.
Vollbracht ist, was Gott sagte zu:
das Wort ist Fleisch, Gott ist Mensch nu,
  hier lieget er im Stalle.

7. Nun haben wir den Mann, den Herrn,
  den wahren Weibessamen;
es kommet unser Jesus gern,
  in ihm ist alles Amen.
O wehe dir, du Schlangentier,
dein Kopf, der wird zertreten hier.
  O traure, Satan, traure!

8. Hier, hier ist Glück und Seligkeit,
  mein Herz kann recht sich laben.
Da andere vor dieser Zeit
  dich nur gesehen haben
in Bildern, o du großes Gut,
seh ich in meinem Fleisch und Blut
  persönlich dich verkleidet.

9. Mein Jesus, dir sei Preis und Ruhm,
  dass du ein Mensch geboren
und dich uns gibst zum Eigentum;
  wir wären sonst verloren.
Ach habe Dank für den Anfang,
den du zu deinem Todesgang
  und Marterleben machtest;

10. dass du dich lassen bei dem Vieh
  im finstern Stalle finden,
dass du dich, dem nichts mangelt je,
  in Windeln lassen winden,
den Himmel mir auch aufgetan,
das Kleid des Heils geleget an
  und Frieden mir erworben;

11. dass du Gerechtigkeit und Heil
  geschenket meiner Seele,
dass nicht mehr an mir habe teil
  Sünd, Satan, Tod und Hölle.
Ich bin nun dein und du bist mein;
das machet dein Verdienst allein,
  du treuer Freund und Bruder.

12. Gib, derweil Odem in mir ist,
  dass stetig ich gedenke,
dass du für mich geboren bist
  und dir dafür Dank schenke.
Wenn mit dem Tode ringe ich,
so tröste damit, Jesus, mich,
  und hilf mir selig scheiden.

Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 2.
2,1 dort: Je trägt dich ... - 12,1 dort: Gib, weil ein Odem ...

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