Christ My Song - 1751
Heilig, heilig soll uns bleiben
(Johann Andreas Rothe/Johannes Thomas Rüegg)
Heilig, heilig soll uns bleiben.
1. Heilig, heilig soll uns bleiben,
was uns Gott hat lassen schreiben
von dem Rat zur Seligkeit!
Preis sei ihm für diese Gabe!
Sie ist unsre beste Habe
in der Armut dieser Zeit. PDF - Midi
2. Dieses Buch ist durchgedrungen
durch so viele Lästerzungen,
durch viel bittern Spott und Hohn.
Mancher Strom vom Märt'rerblute
floss in heilgem Glaubensmute
für das Wort vom Menschensohn.
3. Unbezwingbar stand es feste,
wenn, wie Wellen, es die größte
Wut der Sünder rings umtobt.
Millionen Zeugen haben
seiner Wahrheit Gottesgaben
durch ein siegreich End erprobt.
4. Der Bekenner große Scharen
suchten treulich zu bewahren
dieses Buch in Kreuz und Not,
drückten es in tausend Schmerzen
preisend, liebend an die Herzen,
und umfassten es im Tod.
5. Durch den Fleiß der alten Frommen
ist dies Buch auf uns gekommen,
und nun soll es aller sein;
dehnt sich aus in tausend Kreisen,
ladet nun auf tausend Weisen
uns zu Buß und Glauben ein.
6. O wenn dieses Buches Lehre
allen heilig, göttlich wäre,
o wie würden sie so frei!
O wie würde rings auf Erden
nur ein Gottesgarten werden!
O wie würde alles neu!
7. Deiner Schuld Versöhnung suche
gründlich nun in diesem Buche;
hier nur findest du dein Heil!
Menschenwitz und Menschenlehrern
können nur dein Elend mehren,
dich betrügen um dein Teil.
8. Sieh, aus dieses Buches Lehre
strahlet Christi Macht und Ehre
und sein Wesen himmlisch klar.
Wie in einem hellen Spiegel
siehst du hier sein göttlich Siegel,
dass er sein wird, der er war.
9. Dieses Buch gibt treue Kunde
von dem ewgen Gnadenbunde,
den Gott selbst mit uns gemacht,
da der Sohn sich hingegeben,
und für uns zum neuen Leben
von den Toten aufgewacht.
10. Alle sollen ihm nun dienen,
allen ist zum Heil erschienen
er, der helle Morgenstern.
Er ist unser Herr und Meister;
singt im Chor der guten Geister:
Ruhm und Preis sei unserm Herrn!
Johann Andreas Rothe, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 370.
3,4 hat dort (wohl irrtümlich) "Zungen" statt "Zeugen".