Christ My Song - 2165
So will ich, Jesus, dich nicht lassen - Von der süßen Gesellschaft des Herrn Jesus (Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/Johannes Thomas Rüegg)
Von der süßen Gesellschaft des Herrn Jesus.
1. So will ich, Jesus, dich nicht lassen,
es geh mir wie es wolle hier,
ich will dich auch so feste fassen
im wahren Glauben mit Begier,
dass du nicht weichen kannst, wenn schon
sonst alles weichet mir davon. PDF - Midi
2. Du bist doch der, wonach verlanget
mein Herz, Gedanken, Mut und Sinn,
an dem mein Wohl und Weh nur hanget,
wo du bist, will und muss ich hin;
dich suche ich bis in mein Grab,
von dir lass nimmermehr ich ab.
3. Du magst auch, wo du wollest, leben,
ich lass dich weder spät noch früh;
du magst auch in der Wüste schweben,
bei dir ist mir es wüste nie,
denn wenn du in der Wüste bist,
ein Paradies dieselbe ist.
4. Du magst gleich unter Dornen sitzen,
ich lass dich nicht, mich mögen gleich
auch noch so sehr die Dornen ritzen,
wo du bist, ist mein Himmelreich;
ja da sind Rosen für und für,
bei dir ich keine Dornen spür.
5. Du magst sein in den tiefsten Gründen,
ich lass dich, liebster Jesus, nicht;
du magst im Finstern sein zu finden,
bei dir ist Finsternis mir Licht;
du magst auch wohl im Regen sein,
der ist bei dir mir Sonnenschein.
6. Du magst im Tode sein, ich werde
und kann dich lassen nicht, mein Gott,
bei dir ist, weil du mein Gefährte,
mir lauter Lebn, kein Tod, kein Spott;
du magst sein in der Traurigkeit,
bei dir ist Freud ohn einzig Leid.
7. O bist du, Jesus, mir zur Seiten,
so kann ich mit getrostem Mut
ganz unversehrt durch Angst und Leiden,
durch Wasserflut und Feuersglut,
durch wilde Tier' und durch ein Heer
der Feinde laufen ohn Beschwer.
8. Bin ich bei dir, so mag man treiben
mich, Jesus, mit dir immerfort;
du magst mich länger lassen bleiben,
wenn du nur bei mir bist, mein Hort,
allhier auf dieser Lebensbahn;
du magst mich führen himmelan.
9. Ich will mich hängen klettenfeste
an dich, Herr Jesus, Nacht und Tag,
ach tu du, liebster Schatz, das Beste,
und was allein ich nicht vermag.
Auf dass ich lasse nimmer dich,
so lass, Herr Jesus, nimmer mich.
Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 51.
Ohne dortige 6. Strophe.