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Christ My Song - 1564

Was Gott gefällt, mein frommes Kind
(Paul Gerhardt/Johannes Thomas Rüegg)

Was Gott gefällt.

1. Was Gott gefällt, mein frommes Kind,
nimm fröhlich an; stürmt gleich der Wind
  und braust, dass alles knackt und bricht,
  so sei getrost, denn dir geschieht
      was Gott gefällt. PDF - Midi

2. Der beste Will ist Gottes Will,
auf diesem ruht man sanft und still;
  da gib dich allzeit frisch hinein,
  begehre nichts, als nur allein
      was Gott gefällt.

3. Der klügste Sinn ist Gottes Sinn:
was Menschen sinnen, fället hin,
  wird plötzlich kraftlos, müd und lass,
  tut oft, was bös, und selten das,
      was Gott gefällt.

4. Der frömmste Mut ist Gottes Mut,
der niemand Arges gönnt und tut:
  er segnet, wenn uns schilt und flucht
  die böse Welt, die nimmer sucht,
      was Gott gefällt.

5. Das treuste Herz ist Gottes Herz,
treibt alles Unglück hinterwärts,
  beschirmt und schützet Tag und Nacht
  den, der stets hoch und herrlich acht't,
      was Gott gefällt.

6. Ach! könnt ich singen, wie ich wohl
im Herzen wünsch und billig soll,
  so wollt ich öffnen meinen Mund,
  und singen jetzo diese Stund,
      was Gott gefällt.

7. Ich wollt erzählen seinen Rat
und übergroße Wundertat,
  das süße Heil, die ewge Kraft,
  die allenthalben wirkt und schafft,
      was Gott gefällt.

8. Er ist der Herrscher in der Höh,
auf ihm steht unser Wohl und Weh;
  er trägt die Welt in seiner Hand,
  hinwieder trägt uns See und Land,
      was Gott gefällt.

9. Er hält der Elemente Lauf,
und damit hält er uns auch auf,
  gibt Sommer, Winter, Tag und Nacht,
  dass alles davon lebt und lacht,
      was Gott gefällt.

10. Sein Heer, die Sterne, Sonn und Mond,
gehn ab und zu, wie sie gewohnt;
  die Erd ist fruchtbar, bringt herfür
  Korn, Öl und Most, Brot, Wein und Bier,
      was Gott gefällt.

11. Sein ist die Weisheit und Verstand,
ihm ist bewusst und wohl bekannt,
  sowohl wer Böses denkt und übt,
  als auch wer Gutes tut und liebt
      was Gott gefällt.

12. Sein Häuflein ist ihm lieb und wert;
sobald es sich zur Sünde kehrt,
  so winkt er mit der Vaterrut,
  und locket, bis man wieder tut,
      was Gott gefällt.

13. Was unserm Herzen dienlich sei,
das weiß sein Herz, ist fromm dabei,
  der keinem jemals Guts versagt,
der Guts gesucht, dem nachgejagt,
      was Gott gefällt.

14. Ist dem also, so mag die Welt,
behalten, was ihr wohlgefällt.
  Du aber, mein Herz, halt genehm
  und nimm Vorlieb mit Gott und dem,
      was Gott gefällt.

15. Lass andre sich mit stolzem Mut
erfreuen über großes Gut,
  du aber nimm die Kreuzeslast,
  und sei geduldig, denn du hast,
      was Gott gefällt.

16. Lebst du in Sorg und großem Leid,
hast lauter Gram und keine Freud,
  ei, sei zufrieden! trägst du doch
  in diesem sauren Lebensjoch,
      was Gott gefällt.

17. Musst du viel leiden hier und dort,
so klebe fest an deinem Hort;
  denn alle Welt und Kreatur
  ist unter Gott, kann nichts, als nur
      was Gott gefällt.

18. Wirst du veracht't von jedermann,
höhnt dich dein Feind und speit dich an,
  sei wohlgemut! dein Jesus Christ
  erhöhet dich, weil in dir ist,
      was Gott gefällt.

19. Der Glaub ergreift des Höchsten Huld,
die Hoffnung bringt und schafft Geduld:
  schließ beid in deines Herzens Schrein,
  so wird dein ewges Erbe sein,
      was Gott gefällt.

20. Dein Erb ist in dem Himmelsthron,
hier ist dein Zepter, Reich und Kron,
  hier wirst du schmecken, hören, sehn,
  hier ohne Ende dir geschehn,
      was Gott gefällt.

Paul Gerhardt, Geistliche Lieder, Wackernagel-Ausgabe, 1843, Lied 60.

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