Christ My Song - 1585
Himmelan, nur himmelan!
(Johann Gottfried Schöner/Johannes Thomas Rüegg)
Himmelan, nur himmelan!
1. Himmelan, nur himmelan
soll der Wandel gehn!
Was die Frommen wünschen, kann
dort erst ganz geschehn;
auf Erden nicht;
Freude wechselt hier mit Leid.
Richt hinauf zur Herrlichkeit
dein Angesicht! PDF - Midi
2. Himmelan schwing deinen Geist
jeden Morgen auf;
kurz, ach kurz ist, wie du weißt,
unser Pilgerlauf!
Fleh täglich neu:
Gott, der mich zum Himmel schuf,
präg ins Herz mir den Beruf:
mach mich getreu!
3. Himmelan hat er dein Ziel
selbst hinaufgestellt.
Sorg nicht mutlos, nicht zu viel
um den Tand der Welt!
Flieh diesen Sinn!
Nur was du dem Himmel lebst,
dir von Schätzen dort erstrebst,
das ist Gewinn.
4. Himmelan erheb dich gleich,
wenn dich Kummer drückt,
weil dein Vater, treu und reich,
stündlich auf dich blickt.
Was quält dich so?
Droben in dem Land des Lichts
weiß man von den Sorgen nichts;
sei himmlisch froh!
5. Himmelan wallt neben dir
alles Volk des Herrn,
trägt im Himmelsvorschmack hier
seine Lasten gern.
O schließ dich an!
Kämpfe frisch, wie sich's gebührt!
Denke: auch durch Leiden führt
die Himmelsbahn!
6. Himmelan ging Jesus Christ
mitten durch die Schmach.
Folg, weil du sein Jünger bist,
seinem Vorbild nach!
Er litt und schwieg;
halt dich fest an Gott, wie er,
statt zu klagen bete mehr!
Erkämpf den Sieg!
7. Himmelan führt seine Hand
durch die Wüste dich;
ziehet dich im Prüfungsstand
näher hin zu sich
im Himmelssinn;
von der Weltlust freier stets
und mit ihm vertrauter geht's
zum Himmel hin!
8. Himmelan führt dich zuletzt
selbst die Todesnacht;
sei's dass sie dir sterbend jetzt
kurze Schrecken macht:
harr aus, harr aus!
Auf die Nacht wird's ewig hell;
nach dem Tod erblickst du schnell
des Vaters Haus!
9. Halleluja! himmelan
steig dein Dank schon hier!
Einst wirst du mit Scharen nahn,
und Gott naht zu dir
in Ewigkeit.
Aller Jammer ist vorbei,
alles jauchzt verklärt und neu
in Ewigkeit!
10. "Halleluja" singst auch du,
wenn du Jesus siehst,
unter Jubel einst zur Ruh
in den Himmel ziehst.
Gelobt sei er!
Der vom Kreuz zum Throne stieg,
hilft dir auch zu diesem Sieg!
Gelobt sei er!
Johann Gottfried Schöner, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 216.