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Hymn score of: Ja lauter Gnadenwunder sind die Deinen (Verfasser/in unbekannt/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1673

Ja lauter Gnadenwunder sind die Deinen
(Verfasser/in unbekannt/Johannes Thomas Rüegg)

Ja lauter Gnadenwunder sind die Deinen.

1. Ja lauter Gnadenwunder sind die Deinen,
  du herrlicher und wunderbarer Gott!
In ihnen soll dein Himmelsglanz erscheinen;
  an ihnen wird der Erdenwitz zu Spott.
Du nennest wohl mit Recht dich "Wunderbar!"
  denn wie dein Name, so ist auch dein Ruhm,
  das zeigest du an deinem Eigentum;
du stellest uns der Welt zum Wunder dar. PDF - Midi

2. O Wunderrat! o namenlose Güte!
  dein Herz zerbrach dir über unserm Tod,
du kamst als Gott ins sterbliche Geblüte,
  und gabst dich selbst für mich in tausend Not.
Du machtest uns von allem Fluche frei,
  und alles, was verdorben, wieder gut,
  den Blöden gabst du wieder Herz und Mut,
dein Blut ward uns ein Siegel ewger Treu.

3. Preis, Kraft und Heil sei dir, o Herr, gesungen,
  für deine Macht und deinen Liebestrieb,
womit du uns aus Satans Hand errungen;
  wie hast du doch dein Menschenkind so lieb!
Du tötest und zerschlägest Mark und Bein,
  damit es sich in dir auf ewig freu,
  und dir aufs Neu zu deiner Lust gedeih,
o Wundertrieb! o Liebe sonder Schein!

4. Hier hast du mich, o wunderbarer König,
  regiere mich nach deinem Liebesrat!
Des Werks ist viel, und meiner Jahre wenig;
  doch weiß ich schon von mancher Wundertat.
Ach! lass mich dir auch ohne Sehen traun,
  und wenn dein Pfad in großen Wassern geht,
  und eine Tiefe hier und dort entsteht,
so lass mich fest auf deine Treue baun!

5. Ich rühme deine wunderbare Hilfe,
  die du mir schon so tausendfach erzeigt!
Der Menschentrost gleicht doch nur morschem Schilfe,
  das leicht ein Wetterwind zum Grunde neigt.
Du aber machst dir eine Freude draus,
  und rechnest Gnade dir zu Ehren an,
  wenn du, mein Gott, allein ein Werk getan;
drum trau ich dir im härtsten Kampf und Strauß.

6. Ach, zieh mich nur in die geheimen Wege,
  wo Jesus sich der Gnade Denkmal baut!
O liebliche, o süße Dornenstege,
  wo man auf jedem Tritt nur Segen schaut!
Wohlan, hier hast du mich, o Lebensfürst!
  Nun leite mich auch ferner wunderlich;
  ich weiß, du setzest noch zu Ehren mich,
wenn du die Deinen mit dir krönen wirst!

Verfasser/in unbekannt, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 574.
2,7: "Blöden" hier im älteren Sinne von "Schüchternen", "Zaghaften".

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