Christ My Song - 1707
Sollt ich meinem Gott nicht trauen
(Johannes Olearius/Johannes Thomas Rüegg)
Sollt ich meinem Gott nicht trauen.
1. Sollt ich meinem Gott nicht trauen,
der mich liebt so väterlich,
der so herzlich sorgt für mich?
Sollt ich auf den Fels nicht bauen,
der mir ewig bleibet fest,
der die Seinen nicht verlässt? PDF - Midi
2. Er weiß alles, was mich drücket,
mein Anliegen, meine Not,
er steht bei mir bis zum Tod;
er weiß, was mein Herz erquicket,
seine Lieb und Vatertreu
bleibt mir jetzt und ewig neu.
3. Der die Vögel all ernähret,
der die Blumen, Laub und Gras
kleidet schön ohn Unterlass,
alles Gute uns bescheret,
sollte der verlassen mich?
Nein, ich trau ihm sicherlich.
4. Wenn nach seinem Reich ich trachte,
wenn seine Gerechtigkeit
mir ist Quell der Seligkeit,
wenn ich Geld und Gut verachte,
segnet mein Gott früh und spat
Wort und Werke, Rat und Tat.
5. Ei, so bleib der andre Morgen;
das, was noch zukünftig ist,
irrt mich nicht; ich bin ein Christ,
ich lass meinen Gott versorgen
alles, weil doch aller Zeit
ihre Sorg ist schon bereit't.
6. Gott sei Lob, der mich erfreuet,
dass ich glaube festiglich:
Gott, mein Vater, sorgt für mich.
Gott Lob! der den Trost erneuet,
dass ich weiß, Gott liebet mich;
Gott versorgt mich ewiglich.
Johannes Olearius, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 600.