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Hymn score of: Der schmale Weg ist breit genug zum Leben (Christian Friedrich Richter/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1708

Der schmale Weg ist breit genug zum Leben
(Christian Friedrich Richter/Johannes Thomas Rüegg)

Der schmale Weg.

1. Der schmale Weg ist breit genug zum Leben,
  wenn man nur sacht und grad und stille geht,
  so wird man nicht so leichtlich umgeweht;
man muss sich recht hinein begeben,
so ist er breit genug zum frommen Leben. PDF - Midi

2. Des Herren Weg ist voller Süßigkeiten,
  wenn man es nur im Glauben recht bedenkt,
  wenn man das Herz nur fröhlich dazu lenkt;
man muss sich nur dazu bereiten,
so ist der schmale Weg voll Süßigkeiten.

3. Du musst erst Geist aus Geist geboren werden,
  dann wandelst du des Geistes schmale Bahn;
  sonst ist es schwer, und gehet doch nicht an.
Weg, schnöder Sinn, du Schaum der Erden!
Ich muss erst Geist aus Geist geboren werden.

4. Wer die Geburt aus Christus hat erlanget,
  der folgt allein dem Herren treulich nach;
  er leidet erst, er trägt erst seine Schmach,
eh er mit ihm im Lichte pranget,
der die Geburt aus Christus hat erlanget.

5. Er wird mit ihm in seinen Tod begraben,
  er wird im Grab auf eine Zeit verwahrt,
  er stehet auf und hält die Himmelfahrt,
er kriegt darauf des Geistes Gaben,
war er vorher mit ihm im Tod begraben.

6. Derselbe Geist, der Christus hier geübet,
  derselbe übt die Jünger Christi auch;
  der eine Geist hält immer einen Brauch.
Kein andrer Weg wird sonst beliebet,
der Jünger wird wie Christus hier geübet.

7. Und ob es gleich durch Tod und Dornen gehet,
  so trifft's doch nur die Fers' und nicht das Herz;
  die Traurigkeit lässt keinen tiefen Schmerz,
wer nur getrost und feste stehet,
obschon es durch den Tod und Hölle gehet.

8. Das sanfte Joch kann ja nicht harte drücken,
  es wird dadurch das Böse nur gedrückt.
  Der Mensch wird frei, damit er nicht erstickt;
wer sich nur weiß darein zu schicken,
das sanfte Joch kann ja nicht harte drücken.

9. Die leichte Last macht nur ein leicht Gemüte,
  das Herz hebt sich darunter hoch empor,
  der Geist kriegt Luft, sein Wandel kommt in Flor,
und schmeckt dabei des Herren Güte,
die leichte Last macht nur ein leicht Gemüte.

10. Zieh, Jesus! mich, zu folgen deinen Pfaden,
  dir nachzueilen, denn ich bin noch weit!
  Dein schmaler Weg ist voller Süßigkeit,
der Segen folgt, her strömen Gnaden.
Zieh, Jesus! mich, zu folgen deinen Pfaden.

Christian Friedrich Richter, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 619

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