Christ My Song - 1718
Dir will ich folgen ohne Grämen
(Johann Friedrich von Meyer/Johannes Thomas Rüegg)
Dir will ich folgen ohne Grämen.
1. Dir will ich folgen ohne Grämen,
verleugnen meinen alten Sinn,
das Kreuz auf meine Schulter nehmen,
und zeigen, wessen Knecht ich bin.
Du, welcher Stärke gibt den Matten
durch deines Kreuzes Wunderkraft,
erkläre mir in seinem Schatten
des Leidens hohe Wissenschaft. PDF - Midi
2. "Wer seiner Seele Leben findet",
so lehrt's dein himmlisch weiser Mund,
"und nicht sich selber überwindet,
verlieret sich und seinen Fund.
Wer seine Wünsche, wer sein Leben,
um meinetwillen gern verliert,
dem wird man es zu finden geben,
und Schätze, die kein Tod entführt."
3. O präge diese großen Worte,
Herr, in mein allzu schwaches Herz!
Sie öffnen deines Reiches Pforte,
sind ewiger denn Stein und Erz.
Hilf, hilf, dass ich mir ganz entsage,
in dir, Herr, lass mich untergehn;
so wird mein Glück am Erntetage
in deinem Leben auferstehn.
Johann Friedrich von Meyer, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 617.