Christ My Song - 1736
Ach komm, du süßer Herzensgast
(Lüder Mencke/Johannes Thomas Rüegg)
Ach komm, du süßer Herzensgast.
1. Ach komm, du süßer Herzensgast,
mein Herz heißt dich willkommen,
in dem du deine Wohnung hast
in treuer Gnad genommen. PDF - Midi
2. Reut aus, du teures Glaubenspfand,
was nicht dein eigen heißet;
ach, beut dem Willen doch die Hand,
der sich der Welt entreißet.
3. Es schaut dein holder Gnadenblick
die Sündengruft im Herzen,
und zieht sich dennoch nicht zurück,
er sieht auf Christi Schmerzen.
4. Ich öffne dir Herz, Seel und Sinn
mit brünstigem Verlangen,
dich, meine Ruh und mein Gewinn,
recht freudig zu umfangen.
5. Komm, komm und halt dein Abendmahl
mit deinem schwachen Kinde:
auf dass dein wundersüßer Strahl
mich inniglich entzünde!
6. So kehrt Gott zu der Seele ein
mit allen seinen Gütern,
und machet seine Kraft gemein
den himmlischen Gemütern.
7. Da, da verbind't sich Seel und Gott
in recht vertrauter Liebe:
was nicht ist göttlich, wird zu Spott
vor diesem Himmelstriebe.
8. Du Geist der Gnaden, steh mir bei
und lass mich ja nicht fallen,
mach meinen Gang gewiss und frei,
ach, leite mich in allen.
9. Ach, streite wider meinen Feind,
so kann und werd ich siegen;
und wenn er's gleich aufs Ärgste meint,
kannst du nicht unterliegen.
10. Drum nimm mein Herz dir gänzlich ein,
und stärk es aus der Höhe:
dann werd ich völlig selig sein,
wenn deinen Sieg ich sehe.
Lüder Mencke, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 226.