Christ My Song - 1767
Mein Trost, damit ich Nacht und Tag
(August Hermann Francke/Johannes Thomas Rüegg)
Mein Trost, damit ich Nacht und Tag.
1. Mein Trost, damit ich Nacht und Tag
Sünd, Teufel, Welt vertreiben mag,
und mich in Ruhe setzen,
ist dies, dass ich mich allezeit
am Freudenbild der Seligkeit
in Jesus darf ergötzen. PDF - Midi
2. Nehm ich, o Herr, dein Wort vor mich,
betracht dein Wesen inniglich,
so find ich nichts als Leben;
darüber wird mein Herz so reich
an Freuden, und der Mund zugleich!
Ich kann's nicht gnug erheben.
3. So wahr sich Gott im Himmel find't,
so wahr ich bin sein liebes Kind,
bin rein und frei aus Gnaden.
Er will mein lieber Vater sein,
schließt mich in seine Fürsorg ein,
schützt mich vor Leid und Schaden.
4. So wahr mein Heiland Jesus Christ
der Sohn des Allerhöchsten ist,
darf rühmen ich sein Lieben;
das ist so treu, so tief, so fest,
dass er mich nimmermehr verlässt;
er hat sich mir verschrieben.
5. So wahr der Herr, der Heilge Geist,
mein Gott und süßer Tröster heißt,
und hat mich taufen lassen:
so wahr ist er in meiner Seel,
regiert mich durch des Worts Befehl,
dass ich kann Jesum fassen.
6. Die heilige Dreieinigkeit
hat mich zum Tempel sich bereit't,
dass sie mich ganz bewohne;
es sieht auf mich und mein Gebet
die allerhöchste Majestät
von ihrem Himmelsthrone.
7. Arbeite, schlafe, wache ich,
so schwebt der Engel Heer um mich,
mich treulich zu umgeben;
ach, Gott, wie freu ich mich darauf,
dass ich nach meines Lebens Lauf
in ihren Reihn darf schweben!
8. O sei für solche reiche Güt
geliebt aus kindlichem Gemüt,
Herr, dem ich stets will trauen!
Eins bitt ich noch, mein frommer Gott:
lass mich das Heil nach meinem Tod,
wie ich's geglaubet, schauen!
August Hermann Francke, in: Johann Peter Lange, Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 699.