Christ My Song - 1792
Seele, willst du dich noch kränken?
(Benjamin Schmolck/Johannes Thomas Rüegg)
Seele, willst du dich noch kränken?
1. Seele, willst du dich noch kränken?
Jesus spricht:
"Weine nicht!
Ich will dein gedenken!"
Denk an seinen heilgen Namen!
Wenn du gehst,
gläubig flehst,
ist es lauter Amen. PDF - Midi
2. Sprich: ist nicht an jedem Morgen
seine Treu
ob dir neu?
Er wird ferner sorgen!
Hat er dich bisher erhalten,
o so wird
er, dein Hirt,
auch noch ferner walten!
3. Weißt du doch, welch bittre Plagen,
welche Not
bis zum Tod
er für dich getragen!
Sollte der dich nicht umfassen,
der sein Blut
dir zu gut
willig fließen lassen?
4. Schaue doch auf seine Wunden!
Deinen Schmerz
hat sein Herz
längst mit dir empfunden.
Lass dich seinen treuen Händen!
Was dir schwer,
das wird er
bald zum Besten wenden.
5. Sei geduldig, lass dich schlagen!
Fleisch und Blut
tut nicht gut
ohne Kreuz und Plagen.
Feuer muss die Erze scheiden!
Bis ein Christ
lauter ist,
geht's durch Kampf und Leiden.
6. Was dein Heiland selbst getragen,
bringt auch dir
Kraft und Zier;
lern auf ihn es wagen!
Wer mit ihm durch Dornen gehet,
findet dort
einen Ort,
der voll Rosen stehet.
7. Musst du auch voll Ängsten klagen:
harre gern!
denn des Herrn
Stunde wird schon schlagen.
Er wird schon ins Mittel treten,
denn er lenkt
und bedenkt
seiner Kinder Nöten.
8. Strebe durch Gebet und Hoffen
stark zu sein;
schick dich drein,
bis der Himmel offen!
Deine Flut der Angst wird schwinden;
du wirst dort
einen Port,
wo's nicht stürmet finden.
Nach Benjamin Schmolck, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 551.