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Hymn score of: Aus Gnaden, aus Gnaden soll ich selig werden (Christian Ludwig Scheidt/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1808

Aus Gnaden, aus Gnaden soll ich selig werden
(Christian Ludwig Scheidt/Johannes Thomas Rüegg)

Aus Gnaden!

1. Aus Gnaden, aus Gnaden soll ich selig werden;
  Herz, glaubst du's, oder glaubst du's nicht?
Was willst du dich so blöd gebärden?
  Ist's Wahrheit, was die Schrift verspricht,
    so muss auch dieses Wahrheit sein:
    aus Gnaden, aus Gnaden wird der Himmel dein. PDF - Midi

2. Aus Gnaden! aus Gnaden! gilt hier kein Verdienen,
  die eignen Werke fallen hin;
der Mittler, der im Fleisch erschienen,
  hat diese Ehre zum Gewinn,
    dass uns sein Tod das Heil gebracht,
    und uns aus, und uns aus Gnaden selig macht.

3. Aus Gnaden! aus Gnaden! merk dies Wort, aus Gnaden!
  so oft dich deine Sünde plagt,
so oft dir will der Satan schaden,
  so oft dich dein Gewissen nagt;
    was die Vernunft nicht fassen kann,
    das beut dir, das beut dir Gott aus Gnaden an.

4. Aus Gnaden, aus Gnaden kam sein Sohn auf Erden,
  und übernahm die Sündenlast;
was nötigt' ihn, dein Freund zu werden?
  Sprich, wes du dich zu rühmen hast?
    Gab er sich nicht zum Opfer dar,
    als Gottes, als Gottes Feind der Mensch noch war?

5. Aus Gnaden! aus Gnaden! dieser Grund wird bleiben,
  so lange Gott wahrhaftig heißt.
Was alle Gläubigen beschreiben,
  was Gott in seinem Wort anpreist,
    worauf all unser Glaube ruht,
    ist Gnade, ist Gnade durch des Sohnes Blut.

6. Aus Gnaden! aus Gnaden! doch, du sichrer Sünder,
  denk nicht: wohlan! ich greif auch zu!
Wahr ist's, Gott ruft verlorne Kinder
  aus Gnaden zur verheißnen Ruh;
    doch den geht seine Huld nicht an,
    der noch auf, der noch auf Gnade sünd'gen kann.

7. Aus Gnaden! aus Gnaden! Wer dies Wort gehöret,
  tret ab von aller Heuchelei!
Nur wenn der Sünder sich bekehret,
  dann lernt er erst, was Gnade sei.
    Beim Sünd'gen scheint die Gnad gering;
    dem Glauben, dem Glauben ist's ein Wunderding.

8. Aus Gnaden, aus Gnaden wird dem blöden Herzen
  das Herz des Vaters aufgetan,
wenn's unter Angst und heißen Schmerzen
  nichts sieht, und nichts mehr hoffen kann.
    Wo nähm ich oftmals Stärkung her,
    wenn Gnade, wenn Gnade nicht mein Anker wär?

9. Aus Gnaden! aus Gnaden! hierauf will ich sterben;
  ich glaube, darum ist es wohl.
Ich kenn mein sündliches Verderben,
  doch den auch, der mich heilen soll.
    Mein Geist ist froh, die Seele lacht,
    weil Gnade, weil Gnade nur mich selig macht!

Christian Ludwig Scheidt, bearbeitet, nach: Johann Peter Lange, Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 477.
Titel und Wiederholungen hinzugefügt.
1,3 "blöd" und 8,1 "blöden" in der älteren Bedeutung von "schüchtern, zaghaft".

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