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Christ My Song - 2015

Nun sei getrost und unbetrübt
(Paul Gerhardt/Johannes Thomas Rüegg)

Nun sei getrost und unbetrübt.

1. Nun sei getrost und unbetrübt,
  mein Geist und mein Gemüte:
dein Jesus lebt, der dich geliebt,
  eh als dir dein Geblüte,
Fleisch und Gebein ward zugericht't,
der wird dich auch gewisslich nicht
  an deinem Ende hassen. PDF - Midi

2. Erschrecke nicht vor deinem End,
  es ist nichts Böses drinnen:
dein lieber Herr streckt seine Händ
  und fordert dich von hinnen,
aus so viel tausend Angst und Qual,
die du in diesem Jammertal
  bisher hast ausgestanden.

3. Zwar heißt's ja Tod und Sterbensnot,
  doch ist da gar kein Sterben:
denn Jesus ist des Todes Tod
  und nimmt ihm das Verderben,
dass alle seine Stärk und Kraft
mir, wenn ich jetzt werd hingerafft,
  nicht um ein Härlein schade.

4. Des Todes Kraft steht in der Sünd
  und schnöden Missetaten,
darin ich armes Adamskind
  so oft und viel geraten.
Nun ist die Sünd in Jesu Blut
versenkt, erstickt, getilgt und tut
  hinfort nichts mehr zur Sache.

5. Die Sünd ist hin und ich bin rein,
  trotz dem, der mir das nehme!
Von nun an ist das Leben mein,
  nicht not, dass ich mich gräme
um ein'ger Sünden Lohn und Sold:
wer ausgesöhnt, dem ist man hold
  und tut ihm nichts zuwider.

6. Ei nun! so nehm ich Gottes Gnad
  und alle seine Freude
mit mir auf meinen letzten Pfad,
  und weiß von keinem Leide.
Der Tod, der Wolf muss nun ein Schaf,
sein Ungestüm ein süßer Schlaf
  und sanfte Ruhe werden.

7. Du, Jesus, allerliebster Freund,
  bist selbst mein Licht und Leben,
du stehst mir fest, und kann kein Feind
  dich, wo du stehest, heben:
in dir steh ich, und du in mir,
und wie wir stehn, so bleiben wir,
  hier und dort ungeschieden.

8. Mein Leib, der legt sich hin zur Ruh,
  er ist sehr müd geworden;
die Seele fährt dem Himmel zu
  und mischt sich in den Orden
der auserwählten Gottesschar,
und hält das ewge Jubeljahr
  mit allen heilgen Engeln.

9. Kommt dann der Tag, o höchster Fürst
  der Kleinen und der Großen,
da du zum allerletzten wirst
  in die Posaune stoßen,
so soll denn Seel und Leib zugleich
mit dir in deines Vaters Reich
  zu deiner Freud eingehen.

10. Ist's nun dein Will, so stell dich ein
  mich selig zu versetzen,
ach! ewig bei und mit dir sein,
  wie hoch muss das ergötzen?
Eröffne dich, du Todespfort,
auf dass an solchen schönen Ort
  ich durch dich möge fahren!

Paul Gerhardt, bearbeitet, in: Johann Peter Lange, Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 806.

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