Christ My Song - 2119
Zähle meine Tränen
(Ernst Gottlieb Woltersdorf/Johannes Thomas Rüegg)
Zähle meine Tränen.
1. Zähle meine Tränen,
sättige mein Sehnen,
höre mein Geschrei.
Lass die Seufzer steigen,
lass den Geist bezeugen,
dass es Amen sei.
Seelennot
drückt mich, o Gott!
Ich muss mich verdammt erkennen,
darf mich dein nicht nennen. PDF - Midi
2. Sieh, wie ich mich krümme
und im Elend schwimme,
gnadenvolles Lamm!
Ach, wie bin ich schnöde,
kalt, beschämt und blöde,
ja mir selber gram.
Wollen lügt
und Laufen trügt.
Es liegt alles am Erbarmen.
Helfer, hilf mir Armen!
3. Herr, du hast's verheißen.
Ich will's zu mir reißen.
Du erhörest mich.
Denn du willst auf Bitten
reichen Segen schütten.
Dabei halt ich dich.
Amen, ja.
Halleluja!
Will auch nicht die Sonne scheinen,
glaub ich doch mit Weinen.
4. Ich will's andern sagen,
dass du meine Klagen
gnädig angehört.
Ich will allen Seelen
hoch erfreut erzählen,
was du mir gewährt.
Und so wird
mein Herr und Hirt
auch an mir und seinen Herden
hochgelobet werden.
Ernst Gottlieb Woltersdorf, in: Geistlicher Liederschatz, 1842, Lied 987.
2,5 blöde: hier wohl in einer älteren Bedeutung von blöd,
im Sinne von: furchtsam, ängstlich, zaghaft.