Christ My Song - 2142
Friede, Friede, meine Seele! - Ostern
(Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/
Johannes Thomas Rüegg)
Ostern.
1. Friede, Friede, meine Seele!
Jesus ist lebendig da.
Jauchze, Jesus ist dir nah!
Ihn beschloss des Grabes Höhle,
er lag in des Todes Banden,
gab dem Leben gute Nacht;
aber nun ist er erwacht:
Friede! Jesus ist erstanden. PDF - Midi
2. Friede! Nun hat uns vesöhnet
Jesu Tod mit unserm Gott;
Jesu Tod, der hat den Tod
nun getötet und verhöhnet.
Sünd und Hölle liegen nieder,
überwunden und gefällt
ist der Fürste dieser Welt:
Friede! Jesus lebet wieder.
3. Friede! Nun ist aufgerichtet
Jesu Haupt, das man zuvor
hart geschlag'n mit einem Rohr
und zu Grabe trug vernichtet.
Siehe, was dort Hohn empfangen:
Jesu glänzend Angesicht
kann das Grab mehr decken nicht.
Friede! Jesus kommt gegangen.
4. Friede! Ach, wie freundlich blicken
dich doch Jesu Augen an,
die im Tode zugetan!
O wie kann dich das erquicken,
dass die Ohren offen stehn,
die der Tod geschlossen zu!
Friede! Jesus höret nu:
Friede! Jesus kann dich sehen.
5. Friede! Jesu Mund kann sprechen,
der im Grabe lage bleich,
er spricht: Friede sei mit euch!
Sein Herz, welches musste brechen,
lebet, und die offne Seite
stellet er entblößet dar,
macht sein Leben offenbar;
Friede! Jesus bringet Freude.
6. Friede! Jesu treue Hände,
die gelitten sehr viel Qual
zeigen her die Nägelmal',
seine Füße sind behände,
sein Leib ist clarificiret,
der in Grabestüchern lag
tot bis an den dritten Tag:
Friede! Jesus triumphieret.
7. Friede! Denn mir armen Sünder,
mir hat Jesus mitgebracht
Frieden, der die Feinde jagt.
O du Todesüberwinder,
lass Sinn, Mut, Herz, Seele stärken
deinen Frieden allezeit,
und gib in der Sterblichkeit
Frieden auch zu allen Werken.
8. Frieden und den Trost lass geben
deine Auferstehung mir,
dafür ich stets danke dir,
dass, weil du, mein Haupt und Leben,
nicht bist blieben in dem Grabe,
du auch, großer Lebensfürst,
mich, dein Glied, nachziehen wirst.
Friede! Dass den Trost ich habe!
9, Frieden gib, und wie dem Jünger
zeige deine Seit und Hand
mir in meinem Trauerstand.
Ich will meine Glaubensfinger
auch in deine Wunden legen,
stärk mein schwaches Glaubenslicht,
dass es ja verlösche nicht.
Friede! Jesus bringet Segen.
10. Frieden lass mich stets begleiten,
wenn ich gehe aus und ein;
Frieden lass doch bei mir sein,
wenn ich Kreuz und Not muss leiden
und mich meine Sünden quälen.
Wenn ich scheiden soll von hier,
so sprich: Friede sei mit dir!
Friede alsdann meiner Seelen!
Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 12.
6,5 clarificiret: verklärt.