Christ My Song - 2148
Was mag doch der von Kummer sagen - Trostlied
(Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/
Johannes Thomas Rüegg)
Trostlied.
1. Was mag doch der von Kummer sagen,
der seinen Jesus bei sich hat?
Er kann in Glücks- und Unglückstagen
sich dessen trösten früh und spat.
Wohl einem solchen in der Not,
und wohl auch mir: ich habe Gott. PDF - Midi
2. Von Jesus ist ja mir das Leben
geschenket und erhalten wohl;
er ist der Weinstock, ich der Reben,
wer Jesus hat, ist Glückes voll.
Das tröstet mich zu aller Frist,
dass Jesus in und bei mir ist.
3. Sobald ich nur vom Schlaf aufstehe,
so stehet seine Güte da;
wenn ich um etwas ihn anflehe,
ist solches gut, so spricht er ja;
wo ich nicht recht arbeiten kann,
so leget er die Hand mit an.
4. Wenn Speis und Trank ich zu mir nehme,
so ist sein Segen stets dabei;
wenn in die höchste Not ich käme,
so würde er mich machen frei;
er ist mit, wenn ich reise aus,
er ist da, wenn ich bin zu Haus.
5. Wenn ich nach Jesu Willen wandle,
so wirket er das selbst in mir;
wenn wider sein Gebot ich handle,
so tritt er alsobald herfür
und ändert mein Herz, Mut und Sinn,
da er mich könnte werfen hin.
6. Ist mir zuträglich eine Freude,
so gönnet sie mir Jesus bald;
ist's besser hier zu sein im Leide,
so gibet er das mannigfalt;
wenn Leib und Seele will zur Ruh,
so drückt er mir die Augen zu.
7. Wenn ich da lieg und sanfte schlafe,
so wachet Jesus immerfort;
er wendet ab Gefahr und Strafe
und ist mir selbst der Ruheort,
sein Liebesherz muss öffnen sich,
sein wahres Blut muss decken mich.
8. Ja Jesus ist bei allen Sachen,
bei meiner Bitte und Arbeit,
bei Schlafen, Wachen, Weinen, Lachen,
im Tod und Leben allezeit,
ja er ist da und bleibet nun
bei mir und allem meinem Tun.
Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 66.