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Hymn score of: Freue dich, dass du musst tragen - Christliche Gedanken im Kreuz (Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 2175

Freue dich, dass du musst tragen - Christliche Gedanken im Kreuz (Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/
Johannes Thomas Rüegg)

Christliche Gedanken im Kreuz.

1. Freue dich, dass du musst tragen,
  meine Seele, Christi Joch,
Gott will dir damit ansagen,
  dass er deiner denke noch.
Ach, wie liebet Jesus dich,
denn er pflegt dir williglich
  seinen eignen Kelch zu recken,
  was er schmeckte, sollst du schmecken. PDF - Midi

2. Du bist wohl eins seiner Kinder
  und ein Schaf aus seinem Stall;
er muss rechnen dich nichts minder
  unter seiner Heilgen Zahl,
denn du trägst die Liverei
und sein Zeichen auch dabei:
  ach, dies Zeichen und Einkleiden
  kann doch anders nichts bedeuten.

3. Freue dich, dass Gott dich ziehet
  mit zu seinem Wunderspiel,
denn wenn es gleich öfters siehet,
  dass er dich wegwerfen will,
hält er dich doch fest und wohl.
Macht Gott gleich dein Kreuzmaß voll,
  wird doch nur geprüft der Glaube,
  ja er hält dich, seine Taube.

4. Musst du auch gleich Tränen säen,
  Jesus hebt sie alle auf;
musst du seufzen, ächzen, flehen,
  Gott der merket schon darauf;
wenn sein Tüchlein, damit dir
er abwischt die Tränen hier,
  nass genug, so wird er wehren,
  dass nicht fließen deine Zähren.

5. Weil du sitzest hier im Hohne,
  in des Kreuzes Dornen ganz,
schmiedet Gott wohl gleich die Krone,
  bindet wohl jetzund den Kranz,
so noch künftig dein soll sein.
Vielleicht muss der Freudenwein
  auf den Wermutstrank bald folgen;
  Gott bereitet wohl schon solchen.

6. Wer weiß, auf was Ehrenbande,
  weil dich hier das Kreuz und Pein
binden in dem Jammerlande,
  Gott wohl gleich bedacht wird sein,
die er dir will legen an.
Was Gott tut und hat getan,
  tut er, zu befördern eben
  deine Seligkeit und Leben.

7. Freu dich nun ob deinem Leide,
  lass Gott walten immerfort;
auf das Leiden folget Freude,
  wo nicht hier, gewisslich dort.
Danke Gott für Kreuz und Not.
Ich dank dir, dass du, mein Gott,
  mir wohltust an Leib und Seele,
  Leib und Seel ich dir befehle.

Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 59.
2,5 Liverei: die Kleidung, Uniform, Tracht der Bediensteten.

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