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Hymn score of: Der letzte meiner Tage (Balthasar Münter/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 2374

Der letzte meiner Tage
(Balthasar Münter/Johannes Thomas Rüegg)

Der letzte meiner Tage.

1. Der letzte meiner Tage
  ist mir vielleicht nicht fern;
o dann wird meine Klage
  ein Lobgesang dem Herrn!
  Vollbracht ist ganz mein Lauf;
ich trete hin zum Throne,
und Gott setzt mir die Krone
  der Überwinder auf. PDF - Midi

2. Für seines Reiches Erben
  hat Jesus mich erklärt;
was fürcht ich mich zu sterben,
  wie er mich sterben lehrt?
  Mir ist der Tod Gewinn;
damit ich selig werde,
entschwing ich mich der Erde,
  der ich versöhnet bin.

3. Nicht mich, nur meine Bürde
  verschließt die finstre Gruft;
mich hebt zu höhrer Würde
  mein Vater, der mich ruft;
  Sein Bote heißet: Tod!
Er, furchtbar nur den Sündern,
willkommen Gottes Kindern,
  führt mich hinauf zu Gott.

4. Ich, der Gefahr entronnen,
  geh aus dem Kampf hervor;
hoch über alle Sonnen
  hebt mich mein Glaub empor.
  da tret ich in die Reihn
der Engel, meiner Brüder;
in ihre hohen Lieder
  stimmt mein Triumphlied ein.

5. Gott schaut von seinem Throne
  mit Huld auf mich herab,
dem er in seinem Sohne
  das Recht der Kindschaft gab.
  Ich darf zu ihm mich nahn,
für meinen Kampf auf Erden
von ihm gekrönt zu werden,
  sein Kleinod zu empfahn.

6. Die Leiber seiner Frommen
  sind Saat, von ihm gesät;
die Freudenzeit wird kommen,
  da reif die Ernte steht.
  Alsdann, am Erntetag,
wird er ein neues Leben
auch meinem Staube geben,
  der tief im Tode lag.

7. Dir bleib ich, Herr, ergeben,
  dir, großer Lebensfürst,
der du mich einst zum Leben,
  zum Himmel führen wirst!
  Ich harre dieser Zeit,
getreu in deinem Bunde;
ich freue mich der Stunde,
  die ewig mich befreit.

8. Dann geh ich, frei von Kummer,
  des Todes dunkle Bahn;
mir bricht nach kurzem Schlummer
  ein ewger Morgen an.
  Heil mir, er ist nicht fern,
der letzte meiner Tage;
er kommt, und meine Klage
  wird Lobgesang dem Herrn.

Balthasar Münter, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 848.

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