Christ My Song - 1783
Wie bist du mir so innig gut!
(Gerhard Tersteegen/Johannes Thomas Rüegg)
Wie bist du mir so innig gut!
1. Wie bist du mir so innig gut!
Mein Hoherpriester du!
Wie teur und kräftig ist dein Blut!
Es bringt mich stets in Ruh. PDF - Midi
2. Wenn mein Gewissen zagen will
vor meiner Sünden Schuld,
so macht dein Blut mich wieder still,
es zeigt mir Gottes Huld.
3. Hab ich gestrauchelt hier und dort
und will verzagen fast,
so nimmt dein Geist, Versöhner, fort
mir meine schwere Last.
4. Er sänftigt meinen tiefen Schmerz
durch deines Friedens Kraft,
da er mir pflanzt dein Kreuz ins Herz
und neuen Glauben schafft.
5. Ich hab vergessen meine Sünd,
als wär sie nie geschehn;
du sprichst: Sei still in mir, mein Kind!
Du musst auf dich nicht sehn.
6. Wie kann es sein? Ich sag es noch;
Herr! ist es auch Betrug?
Ich großer Sünder hab ja doch
verdienet deinen Fluch.
7. Nein, Jesus! du betrügest nicht;
dein Geist mir Zeugnis gibt:
dein Blut mir Gnad und Fried verspricht;
ich werd umsonst geliebt.
8. Umsonst will ich auch lieben dich,
mein Gott, mein Trost, mein Teil:
ich will nicht denken mehr an mich;
in dir ist all mein Heil.
9. Weg Sünde! bleib mir unbewusst:
kommt dieses Blut ins Herz,
so stirbet alle Sündenlust,
der Sinn geht himmelwärts.
10. O nein, ich will und kann nicht mehr,
mein Freund! betrüben dich:
dein Herz verbind't mich allzusehr;
ach bind mich ewiglich!
11. Zieh mich in dein versöhnend Herz,
mein Jesus! tief hinein;
lass es in aller Not und Schmerz
mein Schloss und Zuflucht sein.
12. Kommt, groß' und kleine Sünder! doch,
die ihr mühselig seid;
sein liebend Herz steht offen noch,
das euch von Sünd befreit.
Gerhard Tersteegen, bearbeitet, in: Johann Peter Lange, Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 486.