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Christ My Song - 263

Du bist mein Herr, drum soll ich dir auch dienen - Ich bin der Herr dein Gott, du sollst nicht andre Götter haben
(Carl Johann Philipp Spitta/Johannes Thomas Rüegg)

Ich bin der Herr dein Gott, du sollst nicht andre Götter haben.

1. Du bist mein Herr, drum soll ich dir auch dienen
  in allen Stücken, dir nur ganz allein,
nicht bloß mit Worten und mit frommen Mienen,
  nein, dir im Herzen untertänig sein.
Nicht andre, falsche Götter soll ich haben,
  wie sie die Fleischeslust so gern erwählt,
um sich am Eitlen, Sinnlichen zu laben,
  weil ihr die Liebe, dir zu dienen, fehlt. PDF - Midi

2. Wer mag die Erdengötzen alle nennen,
  daran der Mensch mit Leib und Seele hängt,
zu denen Tausende sich laut bekennen
  und denen heimlich man Verehrung schenkt!
Stolz, Habsucht, Wollust, all die bösen Triebe
  nach eitlem Ruhm, nach Ehren und Gewinn,
und ach, vor allem unsre Eigenliebe,
  der Sünde Kind und ihre Pflegerin!

3. Wohl pflegt der Mensch mit Sorgfalt zu verdecken
  den Götzen, den er feiert und verehrt,
um nur den Hass des Götzen nicht zu wecken,
  zu dem des Nächsten töricht Herz sich kehrt;
doch ach! wie oft verehrt man selbst und huldigt
  des Nächsten Götzen, der uns selbst zur Pein,
um nur von ihm gelobt und nicht beschuldigt,
  beim eignen Gräuel ungestört zu sein.

4. O Herr, mein Gott, vergib, vergib und siehe,
  wenn ich, mich selbst verführend und verführt,
zum Götzendienst mich wende und entziehe
  die Ehre dir, dem sie allein gebührt;
ach siehe an des Herzens große Schwäche
  und stehe mir mit deiner Gnade bei,
dass ich nicht täglich mein Gelübde breche,
  nur dir zu dienen unverrückt und treu.

5. Du bist der Herr mein Gott und wirst es bleiben,
  ob ich's auch tausendfach vergessen mag;
doch hilf mir all die Götzen zu vertreiben,
  daran mein Herz gehangen manchen Tag!
O nimm mich auf in deiner Diener Orden,
  die nur auf dich und deine Ehre sehn
und denen du so Eins und Alles worden,
  dass sie sich nur zu deinem Dienst verstehn.

6. Ich mag nicht mehr an fremden Gräueln kleben,
  ich mag nicht mehr ein Götzendiener sein;
dir dienen, das ist Wonne, das ist Leben,
  und außer dir ist alles Not und Pein.
O komm, du Herr des Himmels, rein'ge, leere
  den arg befleckten Tempel meiner Brust,
dass ich darin dir diene und dich ehre
  in Geist und Wahrheit, Freudigkeit und Lust!

Carl Johann Philipp Spitta, Nachgelassene geistliche Lieder, 1862, 57-59.

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