Christ My Song - 153
Mein Gott, was ich gewünscht - Gottesruf zum Weiterziehen
(Carl Johann Philipp Spitta/Johannes Thomas Rüegg)
Gottesruf zum Weiterziehen.
1. Mein Gott, was ich gewünscht,
hast du mir nicht verliehen;
vom liebgewordnen Ort
soll ich zum fremden ziehen.
Doch weil ich weiß, du bist's,
der mir gerufen: Geh!
so bin ich gern bereit,
dein Wille nur gescheh. PDF - Midi
2. Wohl dacht ich: hier ist's gut,
die Hütte aufzuschlagen;
hier werd ich einmal ruhn
nach manchen Wandertagen.
Hier ist der Ort, dahin
dein Wille mich gestellt;
hier weide ich die Herd'
und baue hier das Feld.
3. Du ließest es geschehn
und mir es wohl gelingen;
ich konnt von Herd' und Feld
dir Erstlingsopfer bringen.
Mit Freuden ging ich aus,
mit Danken ging ich ein,
du kröntest Müh und Fleiß
mit Segen und Gedeihn. –
4. Mein König und mein Herr,
der du die Welt regierest,
und aus den Augen auch
das Kleinste nicht verlierest,
weil du, ja du allein,
mich heißest weitergehn,
hast du mir auch gewiss
was Bessres ausersehn.
5. Ich gehe denn, wohin
dein Ruf mich auch entsende,
ich lege mein Geschick
getrost in deine Hände.
Ich weiß, ich werd es dir
noch danken tief gerührt,
dass du mich wunderlich,
doch weislich hast geführt.
6. Eins bitt' ich nur, o Herr,
das musst du mir gewähren,
dies Eine kann ich hier
und dort und nie entbehren:
Geh mit mir, wo ich geh,
ach, leit und führe mich,
und sei und bleib mein Gott
hier und dort ewiglich.
Carl Johann Philipp Spitta, Psalter und Harfe, 204-206.